Pjusk

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Pjusk.
Sval.
12K.

Manchmal sind Pressetexte zu eindimensional. In dem Fall von Rune Sagevik und Jostein Dahl Gjelsvik, die unter dem Namen Pjusk diesen Release herausbringen ist das vorgegebene Bild zu eng, zu punktiert. Dass zwei Musiker in einer kalten Berghütte an ihren Rechnern schrauben ist ein liebenswerter (und gerne genutzter) Entstehungsmythos, läuft aber gerade darum schnell Gefahr das entstandene Werk allzusehr in ein tumbes Promotionsklischee zu pressen. Die weit angelegten, liebevoll aufeinander gestapelten Pattern, der überaus sensible Umgang mit knisternder Elektronik, zaghaft fast eingestreuselt unter lange verwehenden Ambientpassagen, geht weit über die klirrende Kargheit einer norwegischen Winterlandschaft hinaus, streift ein wenig noch den europäischen Kontinent und setzt ohne grosse Anstrengung sanft neben dem Eno Klassiker ‚Apollo’ auf dem Mond auf. Pjusk’s 2007er Debut Album ‚Sart’ hat Wellen geschlagen, dieser Rundling hier wird die Gischt hoch peitschen, auch oder gerade weil er eine so unbändige Ruhe und urtümliche Kraft birgt.

raabe