Olafur Arnalds

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Olafur Arnalds.
And They Have Escaped The Weight Of Darkness.
Erased Tapes.

Auf seinem zweiten Album auf Erased Tapes kehrt der Isländer Arnald’s zunächst vermeintlich zu seiner ursprünglichen und minimalen, neo-klassischen Arbeitsweise zurück; zart gesetzte Pianotexturen, leicht angebrochen, mit sanft angelegter orchestraler Unterstützung. Doch mittendrin erhebt sich unter Zuhilfenahme von Baroi Johannsson’s geschicktem Arrangement ein Set analoger Instrumente, und das Ganze fliegt schnell und punktgenau los, weg von der betulichen Ruhe abendlicher Sofawärme, mittenrein in das kalte Drama stratosphärischer Störungen altbekannter Popdiskurse. Aber keine Bange, Arnald’s meint es gut mit unserem körperlichen Wohlbefinden und geleitet uns mit sicherer Hand zurück in geliebte und uns bekannte, weiche Kissen. Wer also kurzzeitige Berührungen mit Erinnerungen an Camel oder ähnlich gestalteten, erschütternden Wirrungen der Popgeschichte nicht scheut, darf hier beruhigt einsteigen. Für die Anderen geht dieser Flug nicht ganz eindeutig, aber dennoch in die falsche Richtung.

raabe