Ametsub

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Ametsub.
The Nothings Of The North.
Mille Plateaux.

Ametsub, in Tokyo beheimateter Pianist und Produzent bringt nach seinem Erstling ‚Linear Cryptics’ nun sein zweites Album hier auf Mille Plateaux heraus. Die gelungene Mischung aus glitchigen Minimal Electronica mit seinen im Grenzland zwischen Klassik und Jazz angesiedelten, sehr gewählt gesetzten Pianokompositionen erstaunt um so mehr, als dass gerade dieser Pfad seit den späten Neunzigern von Künstlern wie Arovane, Plaid und Lusine ausgiebigst und breitflächig abgelaufen wurde. Die locker hingeworfenen elektronischen Elemente berühren hier mal ein housiges Spielfeld, tauchen in warp’scher Manier ab und an ein wenig zu sehr in ihre neunziger Roots, und sind genau dann auf dem Punkt wenn sie sich zerfasernd, und nicht zu sehr nach den Altvorderen  blinzelnd, autistisch fast mit sich selbst spielen. Wie fragil die Kompositionen eigentlich gestrickt sind merkt man dann mit baffer Miene wenn Helios in seinem ‚Repeatedly’ Remix dem feinsinnigen Ausgangsmaterial die vermeindlich zeitgemässe Jacke überstreift, Brrrrr…

raabe