Marcus Fjellström

von | Okt 18, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Marcus Fjellström.
Schattenspieler.
Miasmah.

Die mit dem dunklen, verstörenden Bild spielenden Musiker und Komponisten haben mittlerweile eine beeindruckende Finesse entwickelt den Film im Kopf blind ohne das dazugehörige Zelluloid erschaffen zu können. Der Schwede Marcus Fjellström, Studierter in klassischer Komposition und Orchestration legt in dieser Richtung mit seinem vierten Album eine unendlich tiefe und durch und durch düster durchdrungene Arbeit vor. Inspiriert von Ravel und Debussy, Bernard Herrmann und – natürlich – Badalamenti gelingt es Fjellström aus dem Meer der in dieser Richtung arbeitenden Komponisten ohne grössere Anstrengungen eine eigenständige Musiksprache zu entwickeln, den Hörer damit engmaschig zu umwickeln, hier zu kratzen, da ein bisschen zu würgen um ihn nach 48 Minuten wieder leicht schwummrig vom  Sofa zu entlassen.
Gerade die ebenfalls von Fjellström genannten elektronischen Einflüsse von Aphex Twin und Autechre erlauben es dem Meister elegant zwischen und über den Stühlen zu turnen. Grosser Respekt und Applaus.

raabe