Björn Svin

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Björn Svin.
Browen.
Rump Recordings.

Björn Svin, der neun Jahre nach seinem Album ‚Kan Tropisk’ nun ‚Browen’ vorlegt spielt auch 2010 noch mit Techno Sounds, die ihre Early Warp Nähe nicht verleugnen wollen, oder können. Das wird teilweise sehr angenehm in modernere Tücher gehüllt, die Kompositionen trachten mit ihren sehr verspielten Texturen nicht nur nach einem schwingenden Tanzbein, bleiben aber gerade darum zu oft in diesem humorigen ‚Ich zeig euch jetzt mal was ich lustiges mit meinen Knöpfchen machen kann’ hängen. Wenn hier Raymond Scott, Mozart und Ella Fitzgerald hintereinander auf ein Fädchen gesteckt werden sollen, zeugt das sicherlich von einer profunden Bildung, macht aber in der Folge noch lange keine bezaubernde Kette. Gleichwohl zeigt sich hier das Problem auf, dass Teile der Techno Szene in ihrer Suche nach ergänzenden Massnahmen sehr schnell ins Schwimmen kommen, wenn sie mit Laptop Mitteln nach Minimal Rudern greiften, mit denen Meister wie Steve Reich elegant den See umrunden können.  Schlimm wird es dann auf dem Stück ‚0’, – Holy Shit, zwei Minuten Stille !!! 4’33’’ von John Cage, schon mal gehört? Das Ganze endet mit einer gnadenlos launisch – lustlosen Laurent Garnier Nummer – zu früh für ein 90er Revival, zu spät für was auch immer…

raabe