David Sylvian

von | Okt 30, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

David Sylvian.
Sleepwalkers.
Samadhisound.

Von dem 1978 auf Hansa veröffentlichten Japan Debüt Album „Adolescent Sex“ bis zu diesem Release
hat der 1958 geborene Sylvian so ziemlich alle musikalischen Styles der letzten Jahrzehnte angefasst, von Glam Rock und New Wave über Synth Pop bis hin zu Experimental.  Seit 1984 auf Solopfaden schuf Sylvian mit dem 2003er Album „Blemish“ zusammen mit Derek Bailey und Christian Fennesz einen Meilenstein an minimalistischer Dekonstruktion und legt nun mit „Sleepwalkers“ eine Auswahl seiner verschiedenen Kollaborationen der letzten Jahre vor. Mit seinem Fünfhalbton-Grooning legt sich seine Stimme, unverkennbar seit dem Track „Nightporter“ von1980, über sämtliche seiner Projekte und umschmeichelt warm als geschickter Fuchs die willigen Hälse seiner Fans. Wenn auf „Blemish“ diese Vortragsart noch in der Musik ihren (notwendigen) Widerpart sucht und findet gerät mir diese Lieblingsschwiegersohntatik langsam zum ermüdenden Mantra, vor allem wenn die hier vertretenen Tracks eher wie unfertige Skizzen wirken und ein zu trostloses Bett für den Meister bereiten. Abgesehen von den drei schon hinlänglich bekannten und wunderbaren Stücken „Money for all“, „World Citizen“ und „Wonderful World“ bietet „Sleepwalkers“ ausser dem Titeltrack dürftig trockene Rohkost, schade drum David.

raabe