Douglas Dare

von | Sep 5, 2013 | Archiv 2013, Reviews | 0 Kommentare

Douglas Dare.
Seven Hours.
Erased Tapes.

dareTja, Sohn einer Klavierlehrerin müsste man sein. Da könnte man schon Kekse mümmelnd früh an dieses Instrument herangeführt werden. So geschehen bei dem Londoner Singer-Songwriter Douglas Dare, neuester Zugang des fein strahlenden Imprints Erased Tapes. Die vier Tracks seiner Debut-EP „Seven Hours“ zeigen den 23-jährigen frisch und reif entwickelt.  Irgendwo zwischen James Blake ohne schwermütigen Knispelkram und Nils Frahm, ohne dessen jazzy Vibes, tastet sich Dare, subtil produziert von Drummer/Producer Fabian Prynn durch seine Klavierwelten. Der Artist begann erst während seines Studiums an der School of Music / University of Liverpool Texte zu schreiben und sich selbst damit zu begleiten. Gedichte und Kurzprosa sind Basis dieser EP, Dares darauf entstandene Pianoimprovisationen wurden von Prynn mit dezenter, dennoch klare Strukturen bildender Perkussion ummantelt. Teile der Takes wurden mit einem simplen Kassettenrekorder aufgenommen, was der Produktion nicht schadet, im Gegenteil, die zeitweise suchenden Kompositionen des Künstlers erhalten dadurch eine gut verträgliche Unschärfe, die den Arbeiten wohltut. Dare, der Ólafur Arnalds auf seiner letzten Europa Tournee begleitet hat, festigt den Eindruck  dass hier eine Generation handwerklich brillanter Musiker nachwächst, deren Anliegen vielleicht nicht sein mag die Musikgeschichte neu erfinden zu müssen, denen es aber dennoch gelingt das Publikum weich für sich einzunehmen. Man kann diesem jungen Komponisten nur wünschen dass er sich Zeit lässt in seiner Entwicklung, nach Auskunft des Labels steht ein Album schon in der Planung. Es gibt leider zu viele Talente die sich an diesem Format aufgerieben haben. Man wird sehen, „Seven Hours“ ist auf jeden Fall bemerkenswert…

raabe