F.C Judd

von | Feb 16, 2012 | Archiv 2012, Reviews | 0 Kommentare

F.C Judd.
Electronics Without Tears.
Public Information.

Mit dem derzeitigen Hype um Daphne Oram, den gerade abgeschlossenen Remix Competitions um ihre „Oramics“ Arbeiten und dem bald dazu erscheinenden Rework Album aus der Hand von Andrea Parker, wird auch auf andere britische Elektronik PIoniere ein breiteres Licht gestreut. 1914 in London geboren, war Frederick Charles Judd Ende der fünfziger Jahre zunächst Herausgeber des Amateur Tape Recording Magazines, schrieb dann das Buch „Electronic Music And Musique Concrète‘ 1961 um ab 1963 mit einem selbstgebauten Apparat drei EP’s zu veröffentlichen, sowie damit den ersten rein elektronischen Score zu einer Fernsehserie zu produzieren. Das von ihm konstruierte Chromasonics System, ein voll funktionsfähiger Synthesizer, gab schon ein Jahr bevor andere Vorkämpfer wie Moog und Buchla ihre Maschinen auf den Markt brachten, seine Töne von sich. In den Sechzigern war F.C. Judd noch für die Musik zu verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen verantwortlich, bis er in den Siebzigern frustriert das Handtuch warf und seine Erfindung verkaufte. Die 35 Kompositionen auf  „Electronics Without Tears“ bieten einen guten Überblick in das Schaffen von Judd, dessen aus heutiger Sicht nicht mehr so ganz düster wirkenden Sci-Fi Musikvisionen durchaus einen würdigen, wen auch kleineren Platz neben dem Musique Concrète Granden Pierre Schaeffer einnehmen können. Dem Label Public Information, eine Zusammenarbeit von Warp mit dem British Library Sound Archiv sei dafür gedankt.

raabe