James Blake

von | Feb 25, 2011 | Archiv 2011, Reviews | 0 Kommentare

James Blake.
James Blake.
Atlas Recordings.

Mit nur einer Handvoll Vinyl in der Biographie und wenigen Kollaborationen schafft es James Blake mitten in den Fokus des Zeitgeschehens, die BBC jubiliert, der Kulturspiegel bastelt ihm ein massentaugliches Feature und Boomkat feiert ihn als Urban Blues Hero. Ob solcher verräterischen Spannweite wird hier und da sicherlich die Nase in Falten gelegt, sicher ist dass es seit Flying Lotus niemand geschafft hat so breitflächig aufzuräumen um dann noch selbst vom leicht zu belächelnden Mainstream so wohlwollend in Augenschein genommen zu werden. Gänzlich anders als seine in letzter Zeit abgefeierten Mitstreiter gelingt es Blake mit seinem bescheiden unter seinem Namen veröffentlichten Erstling nicht nur schnell produzierte sound-a-likes seiner EP’s anzuhäufen, im Gegenteil, das Album wirkt ausgeglichen, reif gewachsen und einfach… brillant. Die fein ausgetastete Mischung aus Post-Dubstep, funkiger Elektronik, Modern Classic und seiner über allem trohnenden, leicht angebrochenen, soulfähigen Stimme überzeugt ohne den geringsten Makel. Einfühlsam und vorsichtig fast, sanft gewickelt in etwas das man so schon lange nicht mehr hören dufte – Schlichtheit. Das bemerkenswerteste bei der Wahl zum König des zeitgenössischen Musikbetriebes ist dass der alte hier nicht sterben muss, also, lang lebe dieser König.

raabe