Julia Holter

von | Mai 27, 2013 | Archiv 2013, Reviews | 0 Kommentare

Julia Holter.
Tragedy.
Domino Recording Co.

holterReissue von Holter’s 2011er Release auf Leaving Records. „Tragedy“ ist eine Bearbeitung der Tragödie „Hyppolytus“ von Euripides, eine klassische Inszenierung um Ränkespiele der griechischen Götter, all included, verschmähte Liebe, Hass, Rache und Tod. Man kann jetzt nicht mit eindeutiger Sicherheit sagen, ob es die Künstlerin bedauert, den täglichen Unbill nicht mehr den Intrigen gelangweilter Unsterblicher zuschreiben zu können. Diese Frage ist bei der Finesse wie Julia Holter hier Field Recordings, Drones, Ambient, Neo-Classical und Electronica zu einem einzigartigen Erlebnis verdichtet auch definitiv nebensächlich, alles zusammengefasst durch ihre Stimme – Laurie Anderson wäre ein möglicher, aber nur annähernder Vergleich. Die aus Los Angeles stammende Multi-Instrumentalistin und studierte Komponistin legt hier eine Komplexität an Sound und Arrangement vor, die bezauberte Sprachlosigkeit hinterlässt – und schiere Freude.

raabe