Moon Ate The Dark

von | Mai 24, 2012 | Archiv 2012, Reviews | 0 Kommentare

Moon Ate The Dark.
Moon Ate The Dark.
Sonic Pieces.

In London haben die beiden Musiker hinter dem Projektnamen Moon Ate The Dark ihre neue Wahlheimat gefunden und dort auch ihr erstes gemeinsames Album produziert. Die Waliserin Anna Rose Carter lässt ihre zartdüsteren Solopiano Ausflüge von dem kanadischen Produzenten Christopher Bailey mit elektronischen Mikroeingriffen feinfühlig ummanteln – umspinnen ist der bessere Ausdruck für diesen semitransparenten weichen, sonoren Kokon. Spannend hierbei ist gerade die dezente Zurückhaltung des Elektronikers, der mitunter feinste Klangteppiche unter Carters Arbeit auswirft, dann wieder winzige Haken und Ösen anbringt, indem er mit verwischten Halleffekten nebelhaft das Piano umschwebt und so den Eindruck entsehen lässt, als spräche das Instrument in einem inneren Dialog leise mit sich selbst. „Moon Ate The Dark“ ist sicherlich kein sonnenstrotzendes Sommeralbum, der Poet dichtet gern der auf Bienen wartenden Blüte eine gewisse Melancholie an, das muss diese aber nicht umbedingt stören.

raabe