Dustin O’Halloran

von | Mrz 24, 2011 | Archiv 2011, Reviews | 0 Kommentare

Dustin O’Halloran.
Lumiere.
Fat Cat.

Seit seinem 2004er Debüt „Piano Solos Vol. 1“ wird der in Berlin schaffende Komponist O’Halloran in einem Atemzug mit Max Richter, Johann Johannsson und anderen Sternen der neo-classical Musikszene genannt.
Ähnlich wie Hauschka vom Piano kommend erweitert er sein fein inszeniertes, melancholisches Spiel auf „Lumiere“ um eine meisterhaft vom ACME Orchestra vorgetragene Kammermusikorchestrierung, die Herren Johannsson und Adam Wiltzie (Stars Of The Lid) treten schön im Hintergrund verbleibend mit auf die Bühne.
Der Begriff cinematographische Musik ist in letzter Zeit fast zu oft schon gefallen, ein so eindeutig Musik mit Sprache zu beschreibendes Wort zu haben ist Segen und Fluch zugleich, scheint es doch alternativlos und in der steten Wiederholung schwächelnd. Im Prinzip kann und sollte es einem Musiker egal sein ob er in einem wohlwollend beobachteten, aktuellen Pool mitspielt, genau da aber sitzt das kleine Problem dass sich hier mit der Titelgebung von „Lumiere“ ergibt – es verweist direkt wieder zurück auf das Kino und seine Bilder. Unbenommen, dies ist ein wunderschönes Album und die Fangemeinde darf sich in leicht abgedunkelten Räumen mit in dieses wohlige Bad geleiten lassen, die Frage bleibt nur offen wie lange dieses Wasser noch warm bleibt.

raabe