Rafael Anton Irisarri

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Rafael Anton Irisarri.
Reverie.
Immune.

Der aus Seattle  stammende Irisarri knüpft mit seiner auf Immune veröffentlichten Mini-Lp ‚Reverie’ nahtlos an sein Erstlingswerk ‚Daydreaming’ an. Seine minimalistischen Kompositionen nehmen sich diesmal aber mehr Raum und Zeit, seine repetetiv eingesetzten Piano – und Gitarrenmotive, von zerbrechlichen Ambientdecken ummantelt, haben eine dichtere und forderndere Tiefe. Der von Mahler, Debussy und Harold Budd inspirierte Komponist und Produzent verschmilzt auf ‚Reverie’ klassische Fragmentbögen und Elektronik zu minutiös detailierten Meditationen und feingliedrig nebligen Schlingen. Gerade darum ist Irisarri einer der interessantesten Vertreter einer neuen, zeitgenösischen Auseinandersetzung mit Ambient, gedankenverloren aber nie wahllos, zaghaft aber nie ziellos. Im Wechselspiel mit ‚Daydreaming’ gehört, erschaffen seine Stücke  stille Bildwelten die weniger filmisch wirken, sich vielmehr auf eigentümliche Weise wellenförmig in sich selbst spiegeln um sich dann leise, periodisch in sich selbst zurückziehen. Traumhaft.

raabe