Sylvain Chauveau

von | Okt 16, 2010 | Archiv 2010, Reviews | 0 Kommentare

Sylvain Chauveau.
Singular Forms (Sometimes Repeated).
Type Recordings.

Sylvain Chauveau und ein minimalisiertes, auf wenige Akkordfolgen reduziertes Piano. Hier mal ein Vokalsampel, da ein elektronisches Flirren und Knistern. Chauveau bricht sein Album ‚Singular Forms’ auf ein nicht weiter zu vereinfachendes Grundgerüst herunter, und produziert so ein eine Klangwelt, die den Hörer direkt auf sich selbst verweist. Reflektionen über den Himmel, grau, aber zerlegt in die schiere Pracht all seiner farbigen Bestandteile. Dort, hoch oben schwebt Chauveau schon seit seinem Debut ‚Le Livre Noir Du Capitalisme’ aus dem Jahr 2000, als einer der ganz Grossen des Bereiches Avantgarde / Neo Classical. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, nicht nur in der Musik, und viele hoch talentierte Acts und Ideen haben sich seitdem in dieser Szene etabliert. Chauveau indes braucht keinen Vergleich zu scheuen. Wenn auch sein Album auf ähnliche Art dekonstruiert wirkt wie Sylvian’s ‚Manofon’, verbleibt hier nur die Nähe zur Form, der Inhalt spielt auf einer ganz anderen Wiese. Diese Kompositionen haben in ihrer Schlichtheit eine märchenhafte Anmut, deren Detailreichtum sich nur durch mehrfaches Wiederholen langsam        entfalten lässt. Der Repeat Button auf meinem Player wird leiden müssen…

raabe