Richard Chartier

von | Jun 30, 2011 | Archiv 2011, Reviews | 0 Kommentare

Richard Chartier.
Transparency (Performance).
Line.

Richard Chartier zählt mit Ryoji Ikeda, Carsten Nicolai zu den führenden Vertretern einer extrem minimalistischen Strömung innerhalb der zeitgenössischen elektronischen Musik. Sein Release „Transparency“ auf Line ist die erste Version seiner einstündige Performance, aufgenommen im Hirshhorn Museum in Washington, DC., inspiriert hat ihn dazu die dortige Ausstellung „ColorForms“ mit Werken von James Turell, Fred Sandbank und Olafur Eliasson. Aufnahmen von im Kunstsektor basierten Klanginstallationen neigen in der Regel dazu den Performanceort und sein Ambiente vermissen zu lassen, die museale und heilige Restveredelung fehlt, das ärgerlich angesäuerte „Pssst“ Zischeln des Nachbars beim vorsichtigen Beineübereinanderschlagen. Dennoch kann man dem Album einen gewissen Reiz nicht absprechen, „Transparency“ wirkt wie eine auf low speed abgespielte Version eines Alva Noto Tracks. Chartier hat auf Nicolais Label Raster-Noton schon veröffentlicht und der sich hier ab und an vorsichtig einschleichende Basston legt da eine sanfte Spur, die an die Grenzen des Hörbaren gehenden eingestreuten Hochfrequenzen verfeinern den Eindruck.

raabe