Jakob Bro, Thomas Knak

von | Aug 22, 2012 | Archiv 2012, Reviews | 0 Kommentare

Jakob Bro, Thomas Knak.
BRO /KNAK.
Loveland Records.

Der dänische Gitarrist und Komponist Jakob Bro spielt in der Jazzwelt mit den ganz Grossen, Bill Frisell, Lee Konitz und Paul Motian stehen auf seiner Liste, um nur ein paar zu nennen.  Zudem betreibt er sein eigenes Label Loveland Records, bei dem er acht Soloalben und eine Vielzahl von Kollaborationen veröffentlichte. Für seine Arbeit als Jazz Musiker sowie diversen, genreübergreifenden musikalischen Aktivitäten in Dänemark mit 4 Music Awards ausgezeichnet, wagt der Künstler auf BRO /KNAK das Experiment, Originalaufnahmen von 14 Solisten auf zwei unterschiedlichen Weisen parallel durchzuspielen. Zum einen baut er selbst Studiosessions und Improvisationen von Paul Bley, Kenny Wheeler und anderen im Studio zu einem, seinem Jazzkosmos entsprechenden Album zusammen. Zeitgleich gibt er das Material an den ebenfalls dänischen Musiker und Komponisten Thomas Knak weiter, der schon als Produzent von Björk tätig war. Heraus kommt ein Doppelalbum, dessen beide Seiten nicht unterschiedlicher ausfallen könnten. BRO ist eine sensible, mit Blues, Jazz, Free Jazz und Elektronik durchwachsene, sehr weite, sehr freie und intelligent komponierte Bilderwelt. KNAK hingegen wirkt wie die Outtakes des Albums, selbstgefällig in der Verwendung elektronischen Studiomuffs und niederkomplexem Sound, umwölkt von schlimmgestriger Beatschnippelei. Den Blick gleichzeitig nach vorne und nach hinten richten zu wollen ist unsinnig, BRO/KNAK ist ein wunderbar erklärendes Beispiel dafür, warum dem so ist.

raabe